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Das Osterlamm gehört in vielen Haushalten noch immer traditionell zu Ostern

Pressemitteilung
Deutscher Tierschutzbund Landestierschutzverband Niedersachsen e.V.
27.03.2024

In deutschen Landen frisch auf den Tisch – zu Ostern ein Osterlamm

Die traditionelle Schlachtung eines Lammes zu Ostern reicht zurück in die frühesten Zeiten des Christentums. Jesus Christus wird als „Agnus dei – Lamm Gottes“ bezeichnet, dessen Leben genommen wurde, um neues Leben zu schenken. Jesus, der sich stellvertretend für die Sünden aller Menschen opferte, wird mit einem Lamm verglichen. Das Osterlamm repräsentiert diese Erlösungstat.
Normalerweise wird ein Schaf rund 20 Jahre alt. „Darüber, wie alt bzw. wie jung das Tier, das vor dem Verbraucher auf dem Teller liegt, bei der Schlachtung allerdings war und wie alt es hätte werden können, darüber machen sich viele keine Gedanken“, meint Dieter Ruhnke, Vorsitzender des Landestierschutzverbandes Niedersachsen e.V. Denn: die wenigsten Schafe haben das Glück, länger als ein Jahr am Leben zu bleiben.
In den Handel – und damit auf den Tisch der Verbraucher – kommt Lammfleisch vor allem von Milch- und Mastlämmern – Tierkinder, die bei der Schlachtung zwischen zwei und zwölf Monate alt sind. Woher der Name „Milchlamm“ kommt? „Der Name „Milchlamm“ bezieht sich darauf, dass das Lamm zum Zeitpunkt der Schlachtung noch Muttermilch aufnimmt“, erklärt Ruhnke weiter, „also nicht älter als drei Monate ist.“ – ein Säugling also.
Hinzu kommen die Tierimporte – so werden jedes Jahr mehr als 15.000 Tonnen Lammfleisch aus Neuseeland in die EU sowie Großbritannien geliefert. Zu Ostern erreichen diese Transporte ihren unrühmlichen Höhepunkt. Auch die Bedingungen, zu denen diese Transporte stattfinden, sind – wie fast alle Tiertransporte – nicht tierschutzgerecht.
Bereits 1971 war es das Ziel des Gesetzgebers, den ethischen Tierschutz im Tierschutzgesetz zu stärken. Der Tierschutz wurde um den Lebensschutz des Tieres erweitert und ein Eingriff in das Leben des Tieres nur im Rahmen des vitalen Erhaltungsinteresses des Menschen erlaubt. Es zwingt sich dadurch in heutiger Zeit die Frage auf, ob es tatsächlich für den Lebenserhalt des Menschen erforderlich ist, Lammfleisch – egal, zu welchem Anlass – zu essen!
Auch vor dem christlichen Hintergrund der Osterfeiertage muss an dieser Stelle auf den
EKD-Text 133 der Evangelischen Kirche Deutschland hingewiesen werden, in der sich die Evangelische Kirche als Mahner, Mittler und Motor für eine nachhaltige Nutztierethik sieht. Hierin begründet sich das Engagement der Evangelischen Kirche für eine nachhaltige Nutztierethik, die Achtung der Würde des Tieres als Mitgeschöpf und eine Ethik des Genug, welche tief in der christlichen Tradition verwurzelt ist – damit alle Geschöpfe mit der ihnen zugedachten Würde leben können.
So kann man sich fragen: muss es ein Tierkind sein, das für den österlichen Teller sein Leben lassen musste?

Eine Alternative wäre ein gluten- und tierleidfreies Osterlamm:
Dafür nehme man: 150 g Reismehl, 110 g gemahlene Mandeln, 80 g Speisestärke, 300 ml Mandelmilch, 1 TL Natron, 2 TL Backpulver, 135 g Agavendicksaft, 2 EL Rapsöl, 1 EL Apfelessig, 2 ½ TL gemahlene Flohsamenschalen 1 Bio-Zitrone und 2 Vanilleschoten – und natürlich eine Backform „Osterlamm“
Die Vanilleschoten auskratzen und mit Agavendicksaft, Öl, Apfelessig und 150 ml Mandelmilch verrühren, 1 TL Abrieb der Bio-Zitrone dazugeben. Nun Reismehl, gemahlene Mandeln, Speisestärke, Natron, Backpulver miteinander vermischen und 150 ml Mandelmilch unterrühren. Nun alles miteinander vermengen, verrühren und ein paar Minuten quellen lassen. Anschließend in die Backform füllen und bei vorgeheizten 175 Grad bei Ober- und Unterhitze 45-55 Minuten backen. Guten Appetit.
Weitere Informationen und Rezepte – beispielsweise für einen veganen Osterbrunch – befindet sich auf der Website www.weiljedemahlzeitzählt.de des „Deutschen Tierschutzbundes e.V.“

Der Landestierschutzverband Niedersachsen e.V. ist die größte Tierschutzorganisation in Niedersachsen und vertritt die Interessen von 84 Mitgliedsvereinen, in denen über 24.500 Tierschützer*Innen organisiert sind.
Kontakt zur Pressestelle unter: info@tierschutzniedersachsen.de

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